Tiergestützte Pädagogik in Kita Abenteuerland

Schnuppertag für kleine Fellnase

Oberelsungen. Aufmerksam läuft Vino am Tag seiner Vorstellung durch die Kindertagesstätte Abenteuerland, legt sich auf seine Decke und wartet auf den Auftrag, den er erledigen soll. Der kleine, fast einjährige Zwergschnauzer wird derzeit von Kitaleiterin Tina Mangold zum Kita-Begleithund ausgebildet. Das ist gar nicht so einfach, denn nicht nur behördliche Genehmigungen müssen dafür eingeholt werden, auch Vino muss sich beweisen und konzentrieren. Das macht er am sogenannten Schnuppertag richtig gut.

Bisher war Tina Mangold zum Sachkundenachweis und für die Grundlagenschulung mit ihrem Vierbeiner in der Schule für Projekthunde bei Düsseldorf. Wenn die Genehmigungen da sind heißt es in der Kita: üben, üben, üben und dabei aber auch auf Ruhezeiten für den Hund achten. Denn Tierschutz wird auch hier beachtet. Zwei bis dreimal pro Woche soll Vino dann aktiv in der Kita mitarbeiten. Dabei steht die Motivation schüchterner Kinder und die spielerische Förderung der Sprache im Fokus. Die Kinder sollen zudem auch  lernen, Regeln einzuhalten und auch, wie man sich einem Hund nähern sollte.
Neben einem Konzept für die tiergestützte Pädagogik braucht es auch einen Hygieneplan.
Und auch privat muss Tina Mangold einiges beachten. So wird der Hund regelmäßig mit mildem Shampoo gewaschen und vom Tierarzt untersucht. Das alles wird dokumentiert und ist jederzeit einsehbar.

„Die Auflagen sind sehr streng“, sagte Tina Mangold. Doch sie sei bereit, das alles auf sich zu nehmen. Als erstes habe sie den Träger, die Stadt Zierenberg, und ihre Mitarbeiter mit ins Boot geholt und mit ihnen über ihre Idee gesprochen, dann wurden Eltern befragt. Alle waren einverstanden und so will die Kitaleiterin mit ihrem Traum vom Hund in der Kita bald starten, wenn alle Hürden überwunden sind.

Noch ein weiter Weg für den Hund und die Kita-Leiterin


Auch wenn  noch ein weiter Weg vor ihr und ihrem Hund Vino liegt, die Kinder machen gerne beim Test-Training mit. Das Kommando „sitz“ funktioniert auf Anhieb und er bekommt ein Leckerli. Weiter geht es mit einem pinkfarbenen Tunnel. Aufs Stichwort „Tunnel“ läuft Vino durch und kommt brav wieder zurück. Ebenso beweist er sich als kluges Kerlchen an der Dartscheibe. Vorsichtig zupft er die kleinen Wurfknödel von der Scheibe und legt sie in die Hand von Tina Mangold.

Es ist schön anzusehen, wie sehr den Kindern daran gelegen ist, dass Vino sie versteht. Klappt das Kommando nicht auf Anhieb, wird es noch einmal sehr viel deutlicher und selbstbewusster wiederholt.
Und dann wird gewürfelt. Vino stößt einen großen Schaumstoffwürfel mit der Pfote an. Wie viele Punkte oben sichtbar sind, zählen die Kinder laut vor..
Und am Ende marschiert der kleine Zwergschnauzer Vino noch durch einen Spalier an Kinderbeinen, die zum Tunnel aufgestellt sind.

Danach ist Schluss mit dem Testlauf in der Kita - zunächst.  Und die Kinder machen deutlich, dass sie sich auf die Zeit mit dem Vierbeiner schon jetzt freuen. Doch das wird noch ein bisschen dauern.

Vino darf sich jetzt zurückziehen und ausruhen und die Kinder wissen, dass für sie nun ausgiebiges Händewaschen auf dem Plan steht. Scheint so, als sei der erste Kontakt richtig gut gelaufen. Für beide Seiten. 
(mw)