Junge Friseurmeisterin Miriam Hahner gehört zu den besten Meisterinnen der Handwerkskammer 


Zierenberg. Für Miriam Hahner aus Breuna war alles sehr aufregend: Unter der Teilnahme von 160 Gästen wurde sie  in der documenta Halle in Kassel bei der „Ehrung der Besten“ ausgezeichnet. Nachdem sie im vergangenen Jahr ihre Meisterprüfung abgelegt hatte, eröffnete sie in Zierenberg ihr Geschäft Micasso Hairdesign. Nun wurde sie für ihren tollen Erfolg ausgezeichnet. Uwe Sachelli, Abteilungsleiter für Meister- und Fortbildungsprüfungen der Handwerkskammer Kassel freute sich, nach so vielen Jahren mal wieder eine Friseurin bei den Besten ehren zu können.

„Handwerkerinnen und Handwerker sind heute mehr denn je Zukunftsmacher. Denn wo andere klagen und demonstrieren, legen wir Hand an“, sagte Frank Dittmar, Präsident der Handwerkskammer Kassel, zur Begrüßung. „Dabei ist der Unterschied zwischen Wollen und Können eine Ausbildung“, zitierte er ein aktuelles Motto der Imagekampagne des Handwerks.

 

Als Beispiele nannte er die Klima- und Mobilitätswende sowie die Themen Nachhaltigkeit, beispielsweise bei der Herstellung von Lebensmitteln, und Regionalität, denn Handwerksbetrieben seien fest verankert in den Wirtschaftskreisläufen ihrer Region. „Die Frage, was man im Handwerk machen kann, beantworten wir deshalb mit unserer bundesweiten Imagekampagne kurz und bündig: Deutschlands Zukunft.“

 

Mit der „Ehrung der Besten“ zeichnet die Kammer die besten Gesellen- und die besten Meisterprüfungen sowie die erfolgreichsten Fortbildungsprüfungen aus. „Wir ehren heute junge Menschen, die sich mit viel Einsatz und Leidenschaft für ihr Handwerk engagiert und so hervorragende Leistungen erbracht haben. Wir wollen damit diese sehr gute Leistungen würdigen, aber auch zeigen, was junge Handwerkerinnen und Handwerker zu leisten im Stande sind“, sagte Dittmar weiter. „Unsere Ehrung der Besten ist eine Leistungsschau des Handwerks. Wir ehren die Elite unserer Branchen. Denn gute Leistungen wollen tagtäglich erbracht und bestätigt werden.“ Als vordringliche Herausforderung für die Unternehmen benannte der Kammerpräsident, neben Klimawende und Digitalisierung, die Sicherung von Nachwuchs- und Fachkräften. „Die Zukunftsfähigkeit unserer Betriebe hängt davon ab, ob es uns gelingt, unser Bildungssystem so aufzustellen, dass wir auch künftig noch genügend Menschen finden, die an der Bewältigung der Herausforderungen, vor denen wir stehen, mitarbeiten können und wollen.“ Dazu brauche es zum einen eine Bildungswende, damit die duale Ausbildung dieselbe Wertschätzung und Anerkennung erfahre wie sie die akademische Bildung derzeit erhalte.

 

Zum anderen sei es wichtig, die jungen Menschen, die bereit seien, Verantwortung zu übernehmen, zu ermutigen und zu stärken. „Im Moment erleben wir aber, dass sie angesichts der immer größer werdenden Bürokratielast und einer zunehmenden Regelungsdichte keine Lust haben, sich selbständig zu machen. Denn sie sehen, dass sie dann mehr Zeit am Schreibtisch als in der Werkstatt, auf der Baustelle oder mit ihren Kunden verbringen würden“, so Dittmar weiter. „Deshalb muss die Politik für die Unternehmen wieder mehr Räume öffnen, in denen wir handeln können, sie muss wieder mehr ermöglichen, statt alles bis ins letzte Detail zu regeln. Und sie muss verlässliche Rahmenbedingungen schaffen, die den Betrieben Planungssicherheit geben.“  Angesichts der 2.300 Betriebe, die bis 2026 allein in Nord-, Ost- und Mittelhessen aus Altersgründen zur Übergabe anstehen, sei Handeln das dringende Gebot der Stunde. In seinem Schlusswort dankte Hauptgeschäftsführer Jürgen Müller der hessischen Landeregierung, dass sie beschlossen hat, den Meisterbonus auf bis zu 3.500 Euro zu erhöhen und so Anreize setzt, den Meisterabschluss anzustreben.

 

Die besten Meisterprüfung legten ab: Fliesen-, Platten- und Mosaiklegermeister Jan Gerland, Wolfhagen, Fleischermeisterin Jennifer Leimbach, Grebenstein, Friseurmeisterin Miriam Hahner, Breuna, Kraftfahrzeugtechnikermeister Alexander Georg Blume, Reinhardshagen und Zimmerermeister Maximilian Diesberger, Gersfeld. 

 

Bild: Tolle Ehre für junge Meisterin: Miriam Hahner mit HWK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Müller (links) und Frank Dittmar, Präsident der Handwerkskammer Kassel. Foto: HWK