Wandern
Habichtswaldsteig Extratour Zierenberg H2
Der Einstieg in den 16,5 km langen Rundweg der Habichtswaldsteig-Extratour 2 ist grundsätzlich von jedem Punkt aus möglich. Empfehlenswert ist es aber, die Tour von der Infohütte auf dem Wanderparklatz Dörnberg zu starten:
Beginn
Von dort gehen wir zurück und überqueren die Straße von Zierenberg nach Calden in Richtung Schreckenberg und orientieren uns immer an der Wegekennung „H2“. Unterwegs gibt es vielfältige Informationen an den Tafeln entlang des Waldlehrpfades über die dort wachsenden verschiedenen Baumarten. Eine offene Schutzhütte lädt zu einer ersten Rast ein. Der Aufstieg zum 460 m hohen Großen Schreckenberg mit seinem 15 m hohen 100 jährigem Aussichtsturmturm wird durch einen hervorragenden Rundblick entlohnt. Von dort aus ein faszinierender Blick über das im Warmetal gelegene Zierenberg, aber auch hinüber zu den jenseits bzw. südwestlich dieses Tals gelegenen Bergen, Großer Bärenberg, mit dem Bärenbergturm, und Burghasunger Berg. In Richtung Süden schauen wir nach Ehlen, und zum Habichtswald mit dem Essigbergfunkturm sowie in Richtung Südosten zum Dörnberg.
Auf dem Weg bergab sehen wir noch eine Besonderheit: Es ist ein großflächiges Basaltgeröllfeld, das als die „Blauen Steine“ bezeichnet wird. Die Ursache der Farbgebung ist nicht ganz geklärt, es mag aber mit dem Lichteinfall zu tun haben, dass die grau-dunklen Steine auch bläulich wirken. Nach dem Abstieg führt uns der Weg durch Buchen- und Mischwald direkt zum Jägerpfad oberhalb des Siedlungsgebietes am Schreckenberg. Unterwegs finden wir an zahlreichen Plätzen Ruhebänke mit herrlichen Ausblicken. Auf dem schmalen Pfad gelangen wir durch ein kleines Tal, die Landesstraße von Zierenberg nach Calden überquerend und danach wieder etwas ansteigend auf den weiteren Verlauf des Jägerpfades oberhalb von Zierenberg. Die kleine Anhöhe „Giesekes Ruh’“ lädt zum Verweilen ein, um einen Blick über Zierenberg in Richtung Bärenberg zu genießen. Die Enzianhütte, eine weitere Schutzhütte am Hang, kann für eine nächste Pause eingeplant werden.
Im Heilerbachtal finden wir links auf dem Kalkmagerrasen ausgedehnte, gepflegte Wachholderbestände; die zu den bedeutendsten in Hessen zählen. Im gesamten Gebiet dieses Kalkmagerrasen kann man immer wieder seltene Orchideen entdecken. Auf dem schmalen Fußweg geht es nun bergauf zur Wichtelkirche. Die Wichtelkirche, auch Blumenstein genannt, ist ein Basaltfelsen nordwestlich des Hohen Dörnberg. Auf der Wichtelkirche lag eine kleine mittelalterliche Burg, von der leider keine baulichen Reste mehr erhalten sind. Den Namen hat dieser Felsen nach einer Sage, die eine Tafel des Eco-Pfades Archäologie dort beschreibt.
Der Weg führt uns zum Zierenberger Ortsteil Friedrichstein. Dort besteht auch eine Einkehrmöglichkeit zur Rast. Auf einem Serpentinenpfad geht es nun bergauf durch schattige Buchenwaldbestände zum 579 m Hohen Dörnberg mit einer sehr guten Aussichtsplattform. Nach Verlassen des Dörnbergplateau gelangen wir bergab über Huteweiden zur Basaltformation der Immelburg. Nach einer früheren Entdeckung eines Steinwalles lässt dieser Bereich auf eine vorchristliche Besiedlung schließen.
Am Weg lädt wieder eine Schutzhütte zum Rasten ein. Die drei hoch aufragenden markanten Basaltfelsen der Helfensteine, denen nach alten Sagen und keltischen Mythen Ruhe und Kraft nachgesagt wird, sind das nächste Ziel, von denen die Extratour auch ihren Namen hat. Von hier aus wieder eine hervorragende Sicht über Zierenberg in das Waldecker Land und in die gegenüberliegende Ebene bis zum Reinhardswald und Kassel.
Im nahe gelegenen Zentrum Helfensteine besteht wieder die Möglichkeit einer längeren Pause. Ein besonderes Erlebnis ist der Besuch des im Jahr 2009 eröffneten Naturparkzentrum Habichtswald auf dem gleichen Gebäudeareal. Dort können sich Besucher über den Naturpark und dessen naturräumliche, geschichtliche und geologische Voraussetzungen sowie über Freizeit- und Veranstaltungsangebote im Bereich des Naturparks informieren. Im Eingangsbereich gibt es Informationen über alles Wissens- und Sehenswerte sowie kulinarische Erzeugnisse aus dem Bereich des Naturparks Habichtswald. Das Naturparkzentrum bietet einen besonderen Service für Menschen mit einer Gehbehinderung. Nach Voranmeldung ist dort ein einrädriger Geländerollstuhl zu mieten, mit dem mit Hilfe von mindestens drei Begleitern ein komfortabler Ausflug bzw. eine Wanderung auf dem Pfad möglich ist.
Die Extratour führt den Wanderer nun zu dem unbestritten reizvollsten Weg an dieser Strecke, dem Alpenpfad. Den vor über 60 Jahren angelegten Rundweg, der sich ohne Steigungen mit vielen Windungen eng an den Südhang schmiegt, abwechselnd durch offene Buschlandschaft und dann wieder durch schattige Fichten- und Kieferbestände führt, muss man erlebt und erwandert haben. Faszinierend sind immer wieder die weiten und abwechslungsreichen Blicke weit in das Umland. Die Hangflächen prägen vor allem Wacholder und Schwarzdorn. Noch etwas Besonderes in diesem Bereich der Extratour; Ein Märchenrastplatz wurde mit einer Metallharfe unter dem Leitgedanken „Bringen Sie die Weite der Landschaft zum Schwingen“ ausgestattet.
Am Ende dieses erlebnisreichen Weges gelangt der Wanderer wieder zum Startpunkt an der Infohütte zurück. Im Durchgang der offenen Hütte findet man noch einmal an Schautafeln Informationen über Flora und Fauna im Naturpark Habichtswald.