Posaunenchor Zierenberg feiert 70-jähriges Bestehen


In diesem Jahr feiert der Posaunenchor Zierenberg sein 70-jähriges Bestehen. „Blasen zum Lobe Gottes und zur Freude der Menschen“. Unter dieses Motto könnte man das Musizieren mit Blechblasinstrumenten von Erwachsenen und Jugendlichen aus Zierenberg stellen, die sich in den vergangenen 70 Jahren wöchentlich zusammenfanden, um die musikalische Umrahmung der Gottesdienste oder eigene Konzerte vorzubereiten.

Seit dem Gründungsjahr 1955 unter dem damaligen Zierenberger Pfarrer Hederich waren (soweit es die Annalen hergeben) rund 120 Personen Mitglieder des Posaunenchors. In diesem Zeitraum wurde der Chor bis heute von zehn Chorleitern betreut, wovon Johannes Hocke über 20 Jahre, Peter Linnemann zwölf Jahre und der jetzige Leiter Hendrik Berke immerhin auch schon zwölf Jahre dem Chor ihren Stempel aufgedrückt haben.

Denn unter jedem Chorleiter, der den Chor längere Zeit leitet, verändert sich der Chor und entwickelt sich weiter. So war unter dem langjährigen Leiter Johannes Hocke noch die reine Kirchenmusik vorherrschend, unter Peter Linnemann kamen modernere Impulse in das Musizieren und unter Hendrik Berke schließlich traute sich der Chor an Konzerte, in denen zum Beispiel Filmmusiken und andere, auch durchaus nichtkirchliche Musik, einstudiert wurden. Auf diese Weise gelang und gelingt es auch heute noch, Chormitglieder zu gewinnen.

Wichtig in all diesen Jahren war und ist die sogenannte „Jungbläser-Ausbildung“. Während früher die Jugendlichen oft vom Chorleiter nur relativ kurz angeleitet wurden und dann schon recht bald „mitschwimmen“ beziehungsweise mitblasen mussten, gibt es seit der Chorleitung von Andreas Jahn eine regelrechte Jungbläser-Ausbildung. Hier werden die Jugendlichen, aber erfreulicherweise immer wieder auch interessierte Erwachsene, an ihrem jeweiligen Instrument zu „Jungbläsern“ ausgebildet. Nach Andreas und danach Lennart Jahn wird jetzt diese Ausbildung, an der teilweise bis zu sechs Kinder und Jugendliche teilnehmen, von Florian Kaiser sehr engagiert und intensiv wahrgenommen. So gelingt es immer wieder, die Zahl der aktiven Bläser auf einem Stand zu halten, der es erlaubt,  jederzeit spielbereit zu sein und auch größere Vorhaben, wie zum Beispiel ein Konzert, in Angriff zu nehmen. Aktuell ist der Chor mit 22 aktiven Bläsern auf einem erfreulich hohen Stand, der oft jahrelang nicht erreicht werden konnte.

Lange Jahre, nachdem Johannes Hocke die Chorleitung niedergelegt hatte, war Theo Wicke derjenige, der den Posaunenchor betreute und „am Laufen“ hielt. Auch in Jahren, als es wenige Neuzugänge gab, waren er, seine Kinder und andere Angehörige der Familie Wicke oft die einzigen, die den Fortbestand des Zierenberger Posaunenchores gewährleisteten.

Nachdem Theo Wicke aus Altersgründen die „nichtmusikalische Leitung“ des Posaunenchors abgab, sprang Hartwig Kaiser ein, der diese Aufgabe – zuerst seit 2004 als Kassenverwalter – bis 2023 übernahm. Seit zwei Jahren und vielen Versuchen, einen Nachfolger zu finden, konnte eine sehr moderne Regelung gefunden werden: Die Leitung des Posaunenchors erfolgt jetzt in einem fünfköpfigen Team: Florian Kaiser ist Ansprechpartner und koordiniert, Lothar Heyde ist für die Kasse zuständig, Martin Brühne als Mundschenk ist dafür zuständig, dass die Kehlen durch das Blasen nicht zu trocken werden, Rosi Schwering organisiert die zweijährigen Familienfreizeiten und schließlich Hendrik als Chorleiter ist für die eigentliche Aufgabe des Chores, das Musizieren, zuständig.

Anders als manch andere Posaunenchöre ist der Zierenberger Chor weder ein Verein noch in anderer Form selbständig geworden. Er ist nach wie vor ein Teil der evangelischen Kirchengemeinde Zierenberg und wird dies auch in Zukunft bleiben.

Auf dieser Entwicklung des Posaunenchors aufbauend kann der Chor dieses Jahr fröhlich sein 70-jähriges  Bestehen feiern: Als ersten Höhepunkt wird es am Pfingstwochenende ein Fest-Programm geben:

Pfingstsamstag sind – soweit noch erreichbar – alle Ehemaligen zu einem Treffen mit gemeinsamer Probe und Kaffeetrinken eingeladen. Pfingstsonntag wird ein Festgottesdienst gefeiert, in dem auch verdiente Bläserinnen und Bläser geehrt werden sollen. Der zweite Höhepunkt wird die Ausrichtung des Kreisposaunentages am  Sonntag, 14. September in Zierenberg sein. Als dritter Höhepunkt  ist ein Festkonzert des Posaunenchores am Samstag, 1. November, vorgesehen. (hk/mw)