Windkunstfestival wird am Sonntag in Zierenberg eröffnet


Zierenberg. Die Stadt Zierenberg wird zum Schauplatz internationaler Windkunst:

„bewegter wind 2025“ bringt frischen Wind nach Nordhessen. Vom 17. bis 31. August verwandelt sich die Landschaft rund um die Zierenberger Warte in einen lebendigen Kunstparcours unter freiem Himmel. Die 12. Ausgabe des internationalen Windkunstfestivals „bewegter wind“ präsentiert Installationen, Performances, Windobjekte und Videos von Künstlern aus aller Welt – und lädt Besucher jeden Alters zum Staunen, Entdecken und Mitmachen ein.

Der Verein bewegter wind e. V. – Förderer der Windkunst und interkulturellen Kommunikation – bringt das renommierte Kunstfestival nach Zierenberg. „Die diesjährige Ausstellung zeigt eine beeindruckende Vielfalt an künstlerischen Ideen – und eröffnet frische Perspektiven auf die heimische Landschaft“, erklärt Kuratorin Reta Reinl. „Rund um die Zierenberger Warte ist ein knapp drei Kilometer langer Rundweg entstanden, der Kunst und Landschaft auf einzigartige Weise verbindet.“

Für die Ausstellung mit dem diesjährigen Thema „fresh“ wurden insgesamt 156 Beiträge aus 23 Ländern eingereicht. Die Jury wählte daraus knapp 70 Arbeiten von 50 Künstlern aus – darunter neun Videobeiträge und fünf Performances.

„Das Thema „fresh“ steht für Aufbruch, neue Blickwinkel, künstlerische Freiheit und einen frischen Wind im Denken“, sagt Reta Reinl. „Gerade in Zeiten globaler Herausforderungen brauchen wir kreative Impulse, die über das Gewohnte hinausgehen und neue Denkansätze ermöglichen.“

 

Auch Nordhessen ist in diesem Jahr mit starken Positionen vertreten. Fünf Künstler aus Kassel und Umgebung zeigen ihre eindrucksvollen Werke: Jean Boskja Missler: „Bride and Groom and Folks“, eine poetische Installation zum Thema Verbindung. Karin Poppenhäger: „frischer Wind in alten Tüten“ – eine Installation aus recycelten Milchtüten, die überholte Denkmuster hinterfragt und neue Wege zur Nachhaltigkeit öffnet. Philipp Appel: „Haus des Windes“ – ein begehbarer Textilraum, der sich mit dem Wind öffnet und schließt. Eine eindrucksvolle Landschaftsarchitektur. MiKi Lazar: „AIRIS – das atmende Auge“, ein irisförmiges Objekt, das zum sinnlichen Dialog mit Landschaft und Wahrnehmung einlädt.  Kordula Klose: „fresh“ – eine Installation mit Bewässerungsschlauch, die die Besuchenden unter einem „erfrischenden“ Schriftzug hindurchführt.

Zahlreiche weitere Künstler aus aller Welt bringen ihre Werke nach Zierenberg – etwa die Mexikanerin Lorena Malo mit ihren aus alten Regenschirmen gefertigten Mantarochen-Objekten, oder die deutsche Klangkünstlerin Jutta Kelm, die seit Jahrzehnten mit Windharfen arbeitet und zwei Klangobjekte präsentiert.

Auch die Videosparte des Festivals ist gut besetzt: Besonders eindrücklich ist die poetische Wolkenarbeit des italienischen Künstlers Giorgio Gerardi, der mit grafischer Software bewegte Himmelslandschaften inszeniert – zu sehen an der Elisabeth-Selbert-Schule.

Ein Höhepunkt ist der Performance-Tag am Sonntag, 24. August, – traditionell der mittlere Sonntag der Ausstellungszeit. Hier treten unter anderem auf:

    • Ralf Peters mit seinen Audio-Performances „Anrufung der Elemente: Wind“ und „frische(r) Wind – Atem – Luft“, die live hörbar sind.

    • Rosa Schmidt, Performerin, lädt zum Reigentanz auf windiger Höhe ein – eine interaktive Bewegungsskulptur zwischen Natur und Zivilisation.

• Zoreh Fazli aus dem Iran, deren Performance „Stillness is a Storm“ Tanz, Poesie und Spiritualität vereint.

        •   Marcel Lawrence bringt mit seinen Drachenperformances „Aiolos Tor“ und „Chaos in Ordnung“ einen schwebenden Torbogen in den Himmel – ein fliegendes Sinnbild für Transformation und Wandel.

Kunst trifft Landschaft – ein Erlebnis für alle Sinne

Die knapp drei Kilometer lange Ausstellungsroute führt durch die besondere Landschaft rund um die Zierenberger Warte. Sie ist die höchste Erhebung und bietet einen weiten Ausblick auf Berge und Basalthügel. „Alle paar hundert Meter verändern sich die Landschaftsaspekte“, beschreibt Reta Reinl. „Hier entfaltet sich die Dreifachwirkung von Landschaft, Kunst und Wind – ein immer wieder überraschendes Zusammenspiel, das unsere Gedanken in neue Richtungen lenkt.“

Seit der Gründung 2004 durch Reta Reinl ist der bewegte wind zu einer festen Größe im nordhessischen Kunstkalender geworden. Inzwischen wurden an 35 verschiedenen Orten in Nordhessen insgesamt 724 Werke von 598 Künstlern präsentiert – ein internationales Netzwerk der Windkunst.

„Die Unterstützung aus der Region ist großartig – wir bedanken uns bei unseren Förderern, den lokalen Landwirten und Bauhof sowie bei der Bevölkerung und zahlreichen Partnern, die den bewegten wind 2025 ermöglichen“, betont Reta Reinl.

Der bewegte wind wird unterstützt von: Landkreis Kassel, Stadt Zierenberg, Kasseler Sparkasse,

Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst,

SV parkassenVersicherung, Gerhard-Fieseler-Stiftung, Planungs- und Betriebs-GmbH des Landkreises Kassel, Bürgerenergiegenossenschaft Wolfhagen und AGiL.

 

Festes Schuhwerk und Parkmöglichkeiten

Besonders familienfreundlich: Das Festival ist jederzeit kostenlos zugänglich, Kinderführungen und Mitmachangebote sind geplant. Festes Schuhwerk wird empfohlen. Tipps zum Parken: Die Zierenberger Warte ist von der Ranger Straße L3211 aus erreichbar. Parkplätze befinden sich am Friedhof und in der Elisabeth-Selbert-Schule (Zum Steinborn 1). Blaue Bänder weisen den Weg zum Ausstellungsgelände. Die Besucher werden gebeten, die ausgewiesenen Parkplätze zu nutzen und nicht auf den Wirtschaftswegen zu parken.